Bangkok: Khaosan Road

Am Vormittag ging es in die Altstadt. Wir haben uns bemüht, möglichst frühzeitig am Königspalast und den Wat Phra Kaeo zu sein, um den Touristen-Ansturm zuvor zu kommen. Denkste. Neuschwanstein lässt grüßen. Es waren Massen von Menschen, die sich durch die Anlage gedrückt haben. Aber egal, es gehört einfach zum Pflichtprogramm und im Endeffekt ist es trotz der Besucherdichte unbedingt empfehlenswert. Highlight ist der Smaragd-Buddha im Bot, dem bedeutendsten Gebäude im Wat. Im Bot selbst ist fotografieren verboten, so versuchte ich wenigstens „aus der Hüfte“ ein paar Aufnahmen zu schießen, doch die vielen Wächter achten darauf, wohin das Objektiv ausgerichtet wird… Den direkt angrenzenden Wat Pho hatten wir bereits zwei Tage vorher besucht.

Nicht weit vom Königspalast liegt die Khaosan Road, dem Zentrum der Backpacker in Bangkok. Obwohl nicht weit entfernt, fuhren wir mit dem Taxi, um die Füße zu schonen. Erste Verschleißerscheinungen vom vielen Laufen waren spürbar.
Berühmt wurde die Khaosan Road durch den Film „The Beach“ (Jahr 2000), bei dem Richard alias Leonardo di Caprio zu Beginn des Films durch die quirlige Straße streift.
Man findet dort vollgepackte Straßenstände vor, Tattoo Studios, Zöpfchenflechter und exotisch bunt gekleidete Traveller. Ein völlig anderes Bild von Bangkok, als das wir zuvor gesehen haben.
Auch die Garküchen haben sich nach dem Publikum ausgerichtet: nirgendwo anders habe ich Phat Thai gesehen, die „legendären“ gebratenen Nudeln. Ich habe si probiert und muss sagen: in allen anderen Garküchen ist das Essen besser, weil authentischer und eben thailändischer! Aber egal: für mich ein „must see“!

Bevor es mit dem Nachmittagsprogramm weiter ging, hatten wir uns eine Fußmassage verschrieben: meine war dadurch geprägt, dass ich meine Füße in ein Wasserbecken hielt und tausende kleine Fischchen alte Hautschuppen an den Zehen weg nagten. Susi’s Variante waren zwei kleine geschmeidige Hände einer Tailänderin. Zweifel kommen auf, ob ich das alles richtig gemacht habe 😉

Am Nachmittag ging es ins größte Aquarium Südostasiens, die „Siam Ocean World“. Laut Reiseführer beherbergt das Aquarium über 30.000 Tiere auf ca. 10.000 m². Für den stolzen Eintrittspreis von 1.000 Baht sind die Erwartungen entsprechend hoch. Sie wurden leider nicht zu 100% erfüllt. Das heißt nicht, dass es langweilig war. Am beeindruckendsten ist der Glastunnel durch das riesige Aquarium, wo Haie und Mantas um einen herum schwimmen. Andere heimische Fische waren auch zu sehen, alle gigantisch groß. Wenn mir so etwas beim Schnorcheln begegnen würde, werde ich auf dem Wasser laufen können, das weiß ich jetzt schon.

Am Abend kam das kulinarische ultra-Ereignis bisher (und damit will ich mich nicht nur auf den Urlaub begrenzen): Abendessen im „The Dome“, im 64. Stock des State Tower in der Silom Road gelegen. Kategorie: Sternenküche. Mindestens. Gleich daneben befindet sich die Skybar, angeblich die höchste Freiluftbar der Welt. Der Ausblick auf Bangkok ist spektakulär. Im Hintergrund spielt eine Live-Kombo Lounge-Musik. Die Skybar hat auch ein abentliches Buffet, eine Vorreservierung ist aber unbedingt Voraussetzung.

Doch nochmal zurük zum „The Dome“: wir hatten jeweils einen Starter und ein Main Course. Lustig: die Serviceleiterin hat uns die Speisenkarte erklärt, im perfekten, flüssigen englisch. Gut, recht thailändisch sah sie auch nicht aus. Als Susi und ich uns kurz auf deutsch verständigten (man glaubte sich ja sicher), hat die gute Frau im muttersprachlichen deutsch weiter erklärt!

Nun zur Menüfolge: Susi hatte Tortellini (was sich banal anhört, es war aber unbeschreiblich, wie eine Praline mit flüssigem Kern. Susi konnte sich das Erlebnis nur durch Molekularküche erklären). Ich hatte Spaghetti mit Krebs.
Danach ging es weiter mit Wangyu Steak und für mich Lobster und Jakobsmuschel. Ein wirklich unbeschreiblicher Traum! Eines ging uns dann nicht mehr aus dem Kopf: wenn das Essen so außergewöhnlich ist, wie mag dann eine Nachspeise zubereitet sein? Wir haben es ausprobiert. Hmmmmmmm. Vor jedem Gang gab es noch zusätzlich ein Gruß aus der Küche. Traumhaft!
Somit kann ich „The Dome“ jedem empfehlen, dem Essen etwas bedeutet und diesem Hobby entsprechend monetären Freiraum gibt.

  1. Also vom Bericht und den Bildern her sieht das wirklich verdammt nach Sterneküche aus. Das ist schon ne Kategorie höher als „schon lange in der Sonne aufgehängtes totes Huhn mit Reis und Chili“. Wobei ich schon hoffe dass ihr sonst eher zu letzterem tendiert! 😉

    Und jetzt kennst du auch die Nachteile eines großen Objektivs und dem satten „klack pft klack“ eines SLR Spiegels :)))

  2. Manni

    Tolles Dinner, die Bilder allein lassen ahnen, wie einmalig dies gewesen sein muss.
    PS.: über die Nutzung der Serviceleistung Massage solltest Du wirklich noch mal in Dich gehen: Fische füttern anstelle wie neugeboren zu sein??? Wär nix für mich! By the way: den Unterschied zwischen Masseurin und Masseuse bitte beachten, beide gibt es im Land des Lächelns;-)))

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.