Bia Hoi und die Toiletten

Nach dem reichhaltigen Frühstück (mit Eieromelett und einer Pho) ging es an den Hoan Kiem See. Man kann ihn ohne Probleme einmal umrunden und das Grüne genießen. Nördlich vom See liegt der lebendige Straßenmarkt Gia Ngu. Spätestens jetzt muss man einfach akzeptieren, dass in Vietnam andere (Hygiene-)Regeln vorherrschen als in Deutschland. Das ist alles schon ziemlich abgefahren. Bilder sagen mehr als 1000 Worte, diese werde ich demnächst online stellen. Cha Ca (Art „Fischpfanne mit Nudeln“ – unbedingt die Stinkesoße mam tom aus fermentierten Schrimps dazu bestellen, kriegen Touris nicht standardmäßig) im Cha Ca La Vong stand als Ziel fürs Mittagessen früh fest. Wenn alles serviert wird, ist klar, warum für Touris „nur“ eine normale Fishsauce serviert wird. Sie stinkt bestialisch, aber ein paar Tropfen davon in die Schale ergibt ein herrliches Aroma.

Cha Ga
Cha Ga

Im Café Pho Co mit herrlichen Ausblick auf den Hoan Kiem See trank ich einen Ca Phe Trung (heißer, starker Kaffee mit Zucker und schaumig gerührtem rohen Ei). Es ist eine Spezialität aus Hanoi und macht süchtig! Das Café selbst liegt etwas versteckt im Innenhof, das findet man nicht zufällig.

Ca Phe Trung
Ca Phe Trung

Im Bo Nuong in der Ma May muss man früh dran sein oder einfach nur Glück haben, um einen Platz zu bekommen. An einem Tischgrill bekommt man eine Platte dünn geschnittenes, lecker eingelegtes Rindfleisch (oder Schwein oder Ziege) mit Gemüse zum selber grillen. Dort zu essen ist einfach nur Pflicht in Hanoi. Sehr, sehr abenteuerlich sind dort auch die Toiletten: man begibt sich durch die Küche, vorbei an am Boden abwaschende Vietnamesinnen und erreicht eine Art Toilette.

Bo Nuong
Bo Nuong

Nur ein paar Hausnummern weiter gab es zum Abschluss Bia Hoi, ein offenes, lokal gebrautes leichtes Bier. Sehr süffig 🙂 Eine Steigerung zum Bo Nuong sind die dortigen „Toiletten“: Man betritt den Innenraum, der scheinbar Küche und Wohnbereich in einem ist, um im Eck, durch einen aus einer Plastiktischdecke gebastelten „Vorhang“ das Klo zu betreten. Es besteht lediglich aus zwei Urinale. Als erstes ging die Frau eines Pärchens, das wir kennen gelernt haben dorthin. Erzählungen zufolge bedurfte es akrobatisches Geschick, der Rest bleibt Fantasie 😉

Bia Hoi
Bia Hoi

Als Susi ebenfalls das Örtchen aufsuchen musste, „half“ die Chefin: durch den Vorhang einigermaßen abgetrennt machte sie es vor wie das geht: einfach auf den Boden und dann mit einer Kelle abschwenken. Sie freute sich sehr, ihre Hilfe in dieser Weise angeboten zu haben. Natürlich blieb sie stehen, bis Susi fertig war 🙂 Eine anschließende Konversation mit ihr an unserem Minitisch gestaltete sich schwierig, da sie nur vietnamesisch sprach und wir irgendwas in englisch antworteten. So ging ein schöner, erlebnisreicher zweiter Tag zu Ende.

  1. Sehr geil! Meine zwei absoluten Highlights bzgl. Essen in Hanoi habt ihr ja schnell abgespult! 🙂 Und das mit dem Klo nenn ich mal echten Service! Perfekt 😉
    Viel Spaß schonmal in der Vinh Ha Long!

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